Vorurteil
Hunde aus dem Ausland schleppen Krankheiten ein
Immer wieder wird hartnäckig behauptet, dass es in Deutschland bestimmte
Krankheiten (z.B. Leishmaniose) nur deshalb gibt, weil Hunde aus dem Ausland
sie einschleppen und verbreiten.
Tatsache
Hunde aus dem Ausland schleppen keine Krankheiten ein,
die nicht vorher Wirtschaft und Tourismus längst hier etabliert haben.
Parasiten, Viren, Bakterien, Insekten kennen keine Grenzen und benutzen
als Transportmittel nicht nur Hunde und Katzen. Täglich wechseln
hunderttausende Menschen, hunderttausende Tonnen Gebrauchsgüter, tausende
Nutztiere von einem Land in ein anderes.
Die Klimaveränderung trägt dazu bei, dass sich Lebewesen, ob ein- oder
mehrzellig, in Wirtskörpern und ohne, in Gebieten wohl fühlen, wo sie vor
Jahren noch keine Überlebenschance hatten.
Am Beispiel Malaria:
Malaria (von italienisch mal'aria „schlechte Luft“) – auch
Sumpffieber oder Wechselfieber genannt – ist eine meldepflichtige
Tropenkrankheit, die von einzelligen Parasiten der Gattung Plasmodium hervorgerufen
wird. Die Krankheit wird in den Tropen und Subtropen durch den Stich einer
weiblichen Stechmücke (Moskito) der Gattung Anopheles übertragen. Außerhalb
dieser Gebiete lösen gelegentlich durch Flugreisende eingeschleppte Moskitos
die sogenannte „Flughafen-Malaria“ aus. Hierbei sind alle Personen im
direkten Umfeld von Flughäfen gefährdet, z. B. Flughafenbedienstete oder
Anwohner.
Trotzdem käme niemand auf die Idee Fluggästen aus Malaria-Gebieten die
Einreise zu verweigern.
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Aber auch ohne die Anopheles-Mücke auf dem Flughafen, sterben nach
Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin weltweit jährlich 1,5 bis 2,7
Millionen Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter
fünf Jahren. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 300 bis 500
Millionen Fälle geschätzt.
In Deutschland werden jährlich ca. 900 Erkrankte gemeldet, von denen 3–8 sterben
(0,3–0,9 %). Der Großteil der Patienten ist in afrikanischen Endemiegebieten
unterwegs gewesen (ca. 87 %), der Rest, also ca. 100 Menschen haben sich die
Krankheit “irgendwo” geholt ... sicher nicht von aus dem Süden
eingeschleppten Hunden.
Am Beispiel Hepatitis A:
Die Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus verursachte
Infektionskrankheit. Hauptsymptom ist eine akute Entzündung der Leber
(Hepatitis). Sie wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel (z. B.
Muscheln) übertragen und tritt in unseren Breiten meist als importierte
Erkrankung nach einem Aufenthalt in Risikogebieten auf. Das HAV kommt in
Südostasien, Russland, im vorderen Orient, Mittelmeerraum, Afrika, Mittel-
und Südamerika vor und wird häufig von Reisen aus diesen Ländern mitgebracht.
Es gab Fälle wo Touristen, nach ihrer Rückkehr eine Hepatitis-A-Epidemie ausgelöst haben.
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Und auch hier ist es nicht der Hund oder die Katze aus dem
Auslandstierschutz, sondern der Mensch und trotzdem wird nicht mit Hysterie
reagiert, sondern zur Kenntnis genommen, dass eine “offene Welt” eben auch
unangenehme Begleiterscheinungen hat.
Am Beispiel Hepatitis B:
Das Hepatitis B-Virus kommt weltweit vor. Es ist endemisch in
China, Südostasien, dem Nahen und Mittleren Osten (besonders der Türkei) und
in Teilen Afrikas. In Deutschland sind 0,3 bis 0,8 % der Bevölkerung
HBs-Antigen-positiv, d. h. 250.000 bis 650.000 sind chronische Virusträger.
Offiziell werden in Deutschland etwa 5000 Neuinfektionen pro Jahr gemeldet, wobei
die wirkliche Zahl wesentlich höher anzusetzen ist. Gehäuft ist in
Deutschland eine Trägerschaft bei Personen aus dem arabischen Raum und der
Türkei (oft angeborene Infektionen) zu finden.
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Niemand käme deswegen auf die Idee Menschen aus diesen Gebieten die
Einreise nach Deutschland zu verbieten.
Am Beispiel Hepatitis E:
Die Hepatitis E (HEV) ist eine virale Infektionskrankheit beim
Menschen, die durch das Hepatitis-E-Virus verursacht wird. Besonders bei
Überschwemmungen in Südostasien während der Monsunzeit kann sich die
Hepatitis E zu einer Epidemie entwickeln, da sie durch Wasser übertragen
wird. In unseren Breiten kommt sie als importierte Reiseerkrankung
oder als sporadische Infektion unbekannter Quelle vor. Der Übertragungsweg
ist per Kontaktinfektion bzw. Schmierinfektion fäkal-oral und über das Wasser
möglich.
Wieder sind es keine Vierbeiner aus dem Süden, die “Krankheiten
einschleppen”.
Am Beispiel Tuberkulose:
Der wichtigste Erreger der Tuberkulose, Mycobacterium tuberculosis,
ist ein aerobes gram-positives Stäbchen-Bakterium. M. tuberculosis ist
in der Lage, schwachen Desinfektionsmitteln zu widerstehen. Einatmung
infektiöser Tröpfchen (Aerosole) stellt den häufigsten und somit wichtigsten
Übertragungsweg dar.
Tuberkulose ist z.B. in Afrika neben AIDS die häufigste! Todesursache.
Tuberkulose ist eine der ältesten Plagen der Menschheit und auch ein
Indikator für die Lebensbedingungen in einer Gesellschaft, da sie durch eine
gute Ernährung und ausreichende hygienische Verhältnisse auch ohne spezielle
medizinische Maßnahmen zurückgedrängt werden kann. Durch die vermehrten
Reiseaktivitäten in “Billigländer” und auch Einwanderung von Menschen aus
Ländern, die keine ausreichenden hygienischen und ernährungsspezifischen
Bedingungen haben, ist die Tuberkulose in den meisten Fällen eine Importkrankheit.
Billigarbeitskräfte aus betroffenen Ländern (siehe Karte) bringen das
Bakterium ebenfalls mit.
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Niemand käme auf die Idee Deutschland deshalb für diese Menschen zu
“sperren”, oder Reisen in diese Länder zu untersagen und das ist auch gut so. Wer platt
argumentieren möchte, wie es Gegner des Auslandstierschutzes tun, könnte sich
solcher Tatsachen aber bedienen.
Am Beispiel Kala-Azar:
Kala-Azar ist eine alte Krankheit, die in mehr als 88 Ländern
endemisch auftritt. Es sind verschiedene Formen der Krankheit bekannt, von
denen Kala Azar, am gefährlichsten ist. Der Begriff Kala-Azar bedeutet
schwarze Krankheit und stammt aus dem Persischen. Die
Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass sich jährlich rund 500.000 Personen
neu infizieren, vor allem in Bangladesch, Brasilien, Indien, Nepal und im
Sudan. Ohne Behandlung endet diese Erkrankung immer tödlich. Seit der Entwicklung
wirksamer Antibiotika konnte die Sterblichkeit auf drei bis 15 Prozent
gesenkt werden.
Kala-Azar wird durch einzellige Parasiten ausgelöst. Die Übertragung erfolgt
durch Mücken. Als Wirtstiere sind vor allem Nagetiere, Vögel, Füchse, Menschen
und Hunde bekannt. Hier halten sich die Parasiten auf, bis sie durch einen
ersten Mückenstich in den Darm der Mücke gelangen, um sich dort zu entwickeln
und zu vermehren. Bei einem weiteren Mückenstich gibt die Mücke die Parasiten
weiter.
Die Parasiten befallen bestimmte Zellen des Immunsystems und schädigen
dadurch Milz, Leber, Knochenmark, Lymphknoten, Haut und Schleimhaut.
Besonders im Zusammenhang mit HIV/Aids wird Kala Azar in vielen Ländern zum
Besorgnis erregenden Problem: Während die Krankheit bei sonst gesunden
Menschen nur in zehn Prozent der Fälle symptomatisch wird, bricht die
Erkrankung bei HIV-Infizierten in 100 Prozent der Fälle aus, da das
Immunsystem schon geschwächt ist. Zudem beschleunigt Kala Azar bei
HIV-Positiven den Ausbruch von Aids. In diesem Zusammenhang wird Kala Azar
auch zunehmend ein Problem der Industrieländer.
RICHTIG ...
wir sprechen hier von Leishmaniose, genauer gesagt der viszeralen Form,
und wie man lesen konnte, sind nicht nur Hunde Wirtstiere und somit
Infektionsquellen, sondern viele Säugetiere, zu denen eben auch der Mensch
gehört und sogar Vögel und Reptilien.
Die Durchseuchungsrate beim Menschen in Spanien liegt, je nach
Verbreitungsgebiet der Sandmücke bei ca. 50 % - das heisst ca. 50 % aller
Spanier tragen Leishmanien in sich (das bedeutet nicht, dass sie erkrankt
sind oder erkranken werden) und jeder, der als Tourist das Land besucht,
läuft Gefahr infiziert zu werden und als Infektionsquelle wieder nach
Hause zu kommen.
Bei geschätzten 10 Millionen deutscher Touristen, die jährlich Spanien
besuchen, werden das eine unglaubliche Menge an Menschen sein, die
leishmanioseinfiziert nach Deutschland zurück kommen.
Wollen wir sie alle lieber nicht mehr rein lassen ?
Wir müssten dann auch noch alle Touristen “aussperren”, die in den anderen 87
Ländern der Erde, in denen Leishmaniose vorkommt, waren, denn selbst eine
Eingangsuntersuchung würde uns nicht schützen, da die Leishmanien nicht
sofort nachweisbar sind.
Unsere Soldaten aus Afghanistan müssen leider ebenfalls “draussen bleiben”,
denn sie bringen möglicherweise die Orientbeule, eine andere Form der
Leishmanioseinfektion, die den gleichen Übertragungsweg hat, mit. Mehrere
Soldaten sind bereits erkrankt.
Und nicht zu vergessen: Menschen, die in einem der 88 Länder, in denen
Leishmaniose auftritt, geboren sind, sollten wir ebenfalls nicht nach
Deutschland lassen, da sie eine potentielle Infektionsquelle darstellen.
Die Überträgerin, die Sandmücke, ist durch den Klimawandel auch in einigen Gebieten
Deutschlands heimisch.
Allerdings ist es ungleich komplizierter hier in Deutschland abends von einer
Sandmücke, die auch noch vorher ein infiziertes Lebewesen gestochen hat,
erwischt zu werden, als sich auf dem WC in der Kneipe Hepatits zu holen, oder
sich durch Tröpfcheninfektion mit Tuberkulose anzustecken. Der Stich der
Sandmücke ist übrigens so schmerzhaft, dass das in wachem Zustand niemand 5
Minuten (so lange braucht sie) aushält ...
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Nun gibt es natürlich auch andere Erkrankungen, die ein Hund aus dem Süden
“mitbringen” kann, aber das sind dieselben Erkrankungen, die auch jeder Hund
in Deutschland bekommen kann. Dass ein Hund aus dem Süden oftmals nicht gut
ernährt wurde, oder Verletzungen durch Misshandlungen hat, ist unbestritten,
aber welche Gefahr sollte davon für die deutsche Bevölkerung ausgehen?
Gerne wird von Gegnern des Auslandstierschutzes auch noch mit sogenannten
“Mittelmeererkankungen” wie Ehrlichiose oder Babesiose
argumentiert. Das ist nun wirklich absoluter Unsinn.
Ehrlichiose und Babesiose sind in Deutschland genau so häufig vertreten wie
in den südlichen Ländern, weil die Überträger - Zecken - in allen
europäischen Ländern beheimatet sind.
Babesiose kommt in Deutschland sogar häufiger vor als z.B. in Spanien. Zudem
besteht, wie bei der Leishmaniose auch, keinerlei Übertragungsweg von
Säugetier zu Säugetier.
Fazit:
Kein Hund aus Spanien, Italien oder anderen Südländern ist “gefährlicher”
als jeder einzelne Mensch auf dieser Welt.
Die Geschäftsinteressen sind natürlich bei Import/Export und Tourismus
deutlich höher und werden deshalb Diskriminierungen weitestgehend verhindern.
Bei Auslandshunden aus dem Tierschutz gibt es keine schützende “Geld-Lobby”
und es kann ungezügelt pathologischer Fremdenphobie nachgegangen werden.
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Vorurteil
Hunde aus dem Ausland nehmen Hunden in deutschen TH die Adoptionsstellen weg
Es wird gerne behauptet, dass südländische Hunde den Hunden in deutschen Tierheimen
die potentiellen Familien wegnehmen. Menschen gehen nicht ins deutsche
Tierheim, weil sie einen Südländer adoptieren. Die deutschen Tierheime sind
deswegen übervoll.
Tatsache
Hunde aus dem Ausland nehmen Hunden in Deutschen Tierheimen die Adoptionsstellen
nicht weg
Jeder Mensch, der einen Hund aufnehmen möchte, kann sich jederzeit in
deutschen Tierheimen nach einem Kameraden umschauen. Jeder Mensch hat die
FREIE WAHL und niemand wird bevormundet und es sollte auch niemand
bevormundet werden. Wir leben in einer offenen Welt wo Jeder für sich
entscheidet, ob er Produkte und Dienstleistungen aus dem Inland oder aus dem
Ausland nutzt.
Für Alle sind die Grenzen offen, nur für die Hilflosen wollen wir sie dicht
machen ?
Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der die Menschen trifft, die in ein
deutsches Tierheim gehen, um da nach einem Hund oder einer Katze zu suchen.
In deutschen Tierheimen sitzen fast
ausschließlich die „Abfallprodukte“
einer tierfeindlichen Gesetzgebung, oder menschlichen Versagens.
Die Tierheime beherbergen meist die Tiere, die niemand mehr will, oder –
im schlimmsten Fall – niemand mehr aufnehmen darf, weil sie als
vermeintlich gefährlich eingestuft wurden.
Solche Hunde sind für die Familie, die einen netten Kameraden sucht, einfach
nicht die erste Wahl. Es würde sich ja auch niemand, der einen Familien-Van
sucht ein Moped holen, nur weil es in einem deutschen Mopedwerk produziert
wurde.
So nüchtern das klingen mag, Angebot und Nachfrage sind auch bei der Aufnahme
eines Tieres wichtige Kriterien. Viele deutsche Tierheime nehmen mittlerweile
Auslandshunde auf, damit sie für ihre Interessenten überhaupt vermittelbare
Tiere anbieten können und den „unvermittelbaren Beständen“ somit das
Überleben zu sichern.
Auch die Alten, Kranken und „Gefährlichen“ müssen medizinisch versorgt
werden, müssen gepflegt und gefüttert werden – dafür sorgen dann die kleinen
bis mittelgroßen Südländer, die über ihre Schutzgebühren den Napf der
deutschen „Restbestände“ füllen. Der Südländer rettet also sein eigenes Leben
und das des deutschen Hundekollegen gleich mit.
Die meisten Tierheime müssen das heimlich tun, weil sonst Subventionen der
Kommunen gestrichen werden.
Einige Kommunen lassen deutschen Tierheimen auch nur Unterstützung zukommen,
wenn sie eine Mindestanzahl an Tieren beherbergen. Das führt leider auch
dazu, dass eigentlich vermittelbare Hunde im Tierheim gehalten werden, um die
finanzielle Unterstützung nicht zu verlieren. Auch hier sorgt der Gesetzgeber
dafür, dass sich an der tristen Situation in vielen deutschen Tierheimen
nichts ändert.
Zudem leider die meisten deutschen Tierheime unter akuter Personalnot. Sie
arbeiten mit Ehrenamtlichen, oder, wenn sie es sich leisten können, mit
Zeitarbeitskräften. Das bedeutet nicht nur, dass die Öffnungszeiten für
Besucher oftmals sehr eingeschränkt sind (wenn die ganze Familie einen Besuch
plant, kann das sehr kompliziert werden), sondern auch, dass für
Vorabberatung am Telefon und Vor-Ort-Beratung wenig Zeit ist und die
wechselnden Tierheimmitarbeiter nicht genau über die Tiere Bescheid wissen.
Aushilfsmitarbeitern fehlt oftmals auch die nötige Kompetenz, um prinzipielle
Fragen rund um das Tier ausführlich zu beantworten.
Fazit:
Solange wir hundefreundliche Menschen in diesem Land haben, sollten sie
auch die Möglichkeit bekommen mit einem passenden Kameraden zu leben und wenn
dieser Kamerad in Deutschland nicht zu finden ist, warum sollte dann der
Grieche, der Spanier, der Italiener in seinem Land sterben, nur damit wir
„deutsch“ bleiben … haben wir das nicht Alles ca. 60 Jahre hinter uns ?
All die Produkte und Menschen, die täglich unsere Grenzen überschreiten, sind
uns herzlich willkommen solange sie keine vier Beine haben?
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Vorurteil
Na wenn schon nicht aus dem Tierheim, dann wenigstens vom deutschen Züchter
Wenn in den Tierheimen kein geeigneter Hund zu finden ist, dann kann ein
Interessent doch zum Züchter gehen, da bekommt er einen gesunden Hund, der zu
ihm passt.
Tatsache
Es gibt sehr wenige wirklich seriöse Züchter in Deutschland,
die gesunde Hunde anbieten, die man auch bezahlen kann
Wir wollen keinesfalls behaupten, dass alle Züchter unseriös sind. Es
gibt natürlich auch seriöse Züchter in Deutschland, die sich der gesunden
Erhaltung bestimmter Rassen verschrieben haben.
Aber das Geschäft “Hund” ist leider auch für viele unseriöse Leute zu
verlockend.
Die “liebevolle Hobbyzucht” ist leider oft ein Synonym für Hundehandel.
Gewissenhafte Aufzucht und Gesundheitsfürsorge kostet Geld, Massenvermehrung
ist fast kostenneutral, d.h. man kann mit minimalem Aufwand ein Maximum an
Profit erzielen.
Hier gibt es weder den “gesunden Hund”, noch die Garantie, dass der Hund
wieder zum Züchter zurück kann, wenn etwas schief geht. Der ausgefüllte
Impfpass wird als “Beweis” für einen gesunden, gewissenhaft aufgezogenen Hund
vorgelegt und oftmals leider auch akzeptiert. Die Betreuung endet bei der
Bezahlung des Kaufpreises.
“Modehunde” werden massenhaft in richtigen Vermehrungsanstalten produziert
und verkauft und landen, wenn sie sich dann doch nicht als “qualitativ
hochwertig” heraus stellen, oder aus anderen Gründen abgegeben werden, in den
deutschen Tierheimen. Wie z.B. in Liebenwalde, wo man behauptete, die ca. 200
Hunde, die man bei einer Zwangsräumung in Sicherheit brachte, wären aus dem
Auslandstierschutz und als sich heraus stellte, dass es zu einem hohen
Prozentsatz “Abfälle” aus Zuchten waren und in Liebenwalde selbst ebenfalls
gezüchtet wurde (es wurden unzählige Welpen befreit), wurde diese Tatsache
einfach tot geschwiegen, zumal der beteiligte Amtsveterinär, der die Zustände
seit Jahren kannte, dadurch ebenfalls in ein schiefes Licht geriet.
Echte Tierschutz-Hunde (nicht zu verwechseln mit Massenimporteueren aus
Osteuropa) aus dem Ausland haben schon bei ihrer Einreise deutlich mehr
Untersuchungen hinter sich als die meisten Hunde, die in Deutschland (wobei
sehr oft in Polen und anderen osteuropäischen Ländern vermehrt wird und nur
der Verkauf in Deutschland über “Scheinfamilien” stattfindet) als Zuchthunde
angeboten werden.
Auslandstierschützer, die mit deutschen Pflegefamilien arbeiten, können nicht
riskieren, dass die Hunde Infektionskrankheiten mitbringen, denn damit würden
sie die Tiere in den Pflegefamilien gefährden. Es ist also im ureigensten
Interesse der seriösen Tierschützer, dass ihre Auslandshunde infektionsfrei
einreisen. Und auch deutsche Tierheime, die Auslandshunde aufnehmen, müssen
sehr streng darauf achten, denn die Gefahr, dass ein Tierheim komplett unter
Quarantäne gestellt wird, ist einfach zu groß.
Gäbe es nur gewissenhafte Züchter, könnte auch die Nachfrage in keiner Weise
befriedigt werden. Auch mit dem Wunsch einen erwachsenen Hund zu adoptieren,
ist der Züchter oft die falsche Adresse, da fast ausschließlich Welpen
verkauft werden und erwachsene Hunde meist nur die “unverkauften Reste” des
letzten Wurfes, oder nicht mehr zur Zucht taugliche, ehemalige Elterntiere
sind.
Erschwerend kommt ausserdem hinzu , dass der Kaufpreis für einen Zuchthund
für etliche Menschen einfach nicht erschwinglich ist.
Fazit:
Ein Umschwenken auf “nur Hunde vom Züchter” würde also zwangsweise
weitere Massenproduktion nach sich ziehen.
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Soll Ihr künftiger Freund wirklich SO
produziert werden ?
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Vorurteil
Auslandstierschützer verdienen sich dumm und dämlich an den Hunden aus dem
Süden
Immer wieder wird behauptet, dass Auslandstierschützer sich mit dem Elend
der Tiere “eine goldene Nase” verdienen.
Tatsache
Seriöse Auslandstierschützer re-investieren jeden Cent den sie
über die Schutzgebühren einnehmen
Ein Hund aus dem Auslandstierschutz verursacht enorme Kosten. Das Tier
muss in seinem Heimatland untersucht (Leishmaniose, Ehrlichiose, Filariose,
Blutbild) und tierärztlich versorgt (Parasitenbehandlung, Impfungen, oft
Verletzungen, Operationen etc.), meist kastriert und verpflegt werden.
Wenn das Tier eine deutsche Pflegefamilie gefunden hat, muss es - meist mit
dem Flugzeug - transportiert werden. In Deutschland wird es erneut
tierärztlich gecheckt, bei Verletzungen nachversorgt und natürlich verpflegt.
Die Kosten liegen - bei einem Hund, der keine besonderen Erkrankungen oder
Verletzunge hat - bereits
bei ca. 400 EUR pro Hund, denn ein seriöser deutscher Verein beteiligt sich
an den Kosten, die im Ausland entstehen, um den Tierschützern im Ausland die
Weiterexistenz zu sichern und sie zu stärken, damit vor Ort auch politisch
und sozialpolitisch gearbeitet werden kann.
Die Schutzgebühren in Deutschland bewegen sich, je nach Verein, um die
200-250 EUR. Hier klafft schon die erste “Reichtumslücke” wie man unschwer
erkennt.
Schwere Verletzungen, wie sie bei den misshandelten Tieren nicht selten sind,
treiben die “Kosten” nochmal in die Höhe und um Ihnen ein Gefühl für die
Jahreskosten zu geben:
Far from Fear hat 2007 - 48.000 EUR an Tierarztkosten ausgegeben, für Futter
und Pflege fielen ca. 20.000 EUR an und an unsere spanischen Partner flossen
ca. 40.000 EUR.
Ausgaben für Telefon, Porto, Internet, Benzinkosten etc. sind hier noch nicht
berücksichtigt. Die tausenden Stunden unserer Ehrenamtlichen lassen sich
ohnehin nicht beziffern und werden natürlich auch nicht bezahlt.
Dem gegenüber standen Einnahmen aus Schutzgebühren (also das womit sich die
Auslandstierschützer dumm und dämlich verdienen) von ca. 41.000 EUR. Die
“Reichtumslücke” ist ziemlich groß, oder ?
Es ist also hahnebücherner Unsinn zu behaupten seriöse Auslandstierschützer
würden an den Tieren aus dem Ausland verdienen. Für ihre Schützlinge zu
betteln ist leider das tägliche Los von Auslandstierschützern und viele
müssen auch nach einiger Zeit wieder aufgeben, weil die finanzielle Belastung
zu groß ist.
Fazit:
Seriöser Auslandstierschutz ist - wenn es überhaupt ein Geschäft ist -
ein Verlustgeschäft!
Vorurteil
Hunde aus dem Ausland sind nicht sozialisiert
Aufgrund ihrer oftmals schlimmen Vergangenheit sind Hunde aus dem Ausland
potentiell aggressiv, verhaltensgestört und gefährlich.
Tatsache
Hunde aus dem Ausland leben häufig in sozialen Verbänden um zu überleben
und sind häufig sozialer als Hunde aus Zuchten
Sogar nicht kommerzielle Statistiken zeigen, dass in puncto Aggression
Hunde aus Zuchten deutlich vor Hunden aus dem Ausland liegen.
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Quelle: Doktorarbeit Roman Mikus/Institut fr Tierschutz, Verhaltenskunde
und Tierhygiene der Tierärztlichen Fakultät der
Ludwig-Maximilians-Universität München
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Auch Beissstatistiken der letzten Jahre stellen auf den vorderen Plätzen
den Deutschen Schäferhund und viele andere Rassen fest.
Der Mischling, also der typische Vertreter aus dem Ausland liegt weit hinten,
der Windhund kommt überhaupt nicht vor.
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Natürlich kommen Auslandshunde oftmals, abgesehen von körperlichen, mit schweren
seelischen Verletzungen nach Deutschland. Das soll nicht in Abrede gestellt
werden. Aber in den allermeisten Fällen handelt es sich um seelische
Verletzungen, die nicht in Aggression münden. Viele Tiere sind verängstigt,
finden aber, bei guter Pflege, erstaunlich schnell wieder ins normale Leben
zurück und werden niemals auffällig.
Gerade Südländer sind seit Generationen gezwungen sich sozial zu verhalten,
da sie sonst keine Überlebenschance hätten.
Probleme, die Hunde verursachen, sind fast immer am anderen Ende der Leine zu
suchen. Aber viele überzüchtete Rassehunde leiden bereits unter
inzuchtbedingten Gendefekten, oder an Defekten, die darin begründet sind,
dass nur auf Aussehen oder Masse gezüchtet wird und dabei die
Charakteranlagen der Elterntiere ignoriert werden.
Auch die Aufzuchtbedingungen - oftmals sehen die Welpen Menschen nur wenn
sauber gemacht wird (falls sauber gemacht wird) , wenn gefüttert wird, oder
wenn der Welpe für das Verkaufsfoto “posen” soll - spielen eine große Rolle.
Wir bekommen immer wieder Hunde, die beim Züchter gekauft wurden, angeboten,
weil die Menschen, die sie gekauft haben, nicht mit ihnen zurecht kommen und
die Züchter die Rücknahme entweder verweigern, oder die Menschen den Hund
diesen Bedingungen nicht mehr aussetzen möchten. Wenn man nachfragt warum sie
sich trotzdem für einen Hund von diesem Züchter entschieden haben, ist
vielfach die Antwort “weil mir die Kleinen so leid getan haben”, oder man
erfährt, dass der Hund auf irgendeinem Wochenmarkt, oder im Internet als
Züchterschnäppchen gekauft wurde.
Seriöse Auslandstierschützer beraten nicht nur ausführlich VOR einer
Adoption, sie sind auch ein Hundeleben lang für die Adoptanten da und nehmen
Hunde - wenn es Probleme gibt - selbstverständlich auch wieder zurück.
Fazit:
Die Pauschalaussage, dass Auslandshunde verhaltensgestört, aggressiv und
gefährlich sind, ist plakativ und völlig unreflektiert.
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