Pastor Mallorquín (Ca de Bestiar)

Informationen Pastor Mallorquín (Ca de Bestiar)

 

Herkunft und Geschichtliches

Der Ca de Bestiar (wörtlich übersetzt „Viehhund“, deutsche Rassebezeichnung: Mallorca-Schäferhund) ist der Hund der Gehöfte und Herden der Balearen. Die Herkunft der Rasse wird sich wohl nie klären lassen. Bedingt durch die Insellage bildete sich wohl auch durch importierte Herdengebrauchshunde ein Hundetyp heraus, mit breiter Variationabreitebreite, halt so wie er gebraucht wurde. Der Hund der Rinderhirten war so größer, kräftiger, als der Hund der Schaf- und Zigenhirten, der wendiger, kleiner sein mussten, um auch den Ziegen nachsteigen zu können. Noch bis in die Dreißiger Jahre des Zwanzigsten Jahrhundert war er weit verbreitet und wegen der Wachsamkeit und Zuverlässigkeit beliebt. Der Niedergang begann mit der Francodiktatur. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zudem kontinentaleuropäischen Rassen mit gekreuzt. Das Bild wandelte sich und der ursprüngliche Rassetyp lief in Gefahr zu verschwinden. Erst 1967 wurde man sich dessen bewußt. Ein Liebhaber des Ca de Bestiar, Alonso Guasp, machte sich daran, die Rasse zu retten und gründete 1970 den „Club del Perro de Pastor Mallorquín“. 1975 wurde der erste Rassestandard festgelegt. Auf einer Hundeausstellung wurde er das erste mal 1980 gesehen. Relativ schnell, 1982, erfolgte mit der Anerkennung durch die FCI die Bekanntgabe des ersten offizielle Standards. Hans Räber erwähnt in Enzycolpädie der Hunderassen das nur 100 Hunde ins Zuchtbuch eingetragen sind, viel zu wenig für einen dauerhaften Bestand; der langhaarige Typ sei vielleicht schon ausgestorben. [1]

 

Beschreibung [Bearbeiten]

Großer, bis 73 cm und 40kg schwerer Hirten- und Wachhund. Das Haar ist kurz, anliegend, auf dem Rücken etwa 1,5 bis 3 cm lang, mit sehr feiner, auf der Haut anliegender, dünner Unterwolle. Bei der langhaarigen Varietät kann das Haar auf dem Rücken leicht gewellt sein und je nach Jahreszeit etwas mehr als 7 cm Länge erreichen; die Unterwolle ist gut verteilt und nicht dick, schwarz in unterschiedlichen Tönungen. Die Ohren stehen leicht geknickt seitlich ab, sind vergleichsweise klein, dreieckig, dick und hoch angesetzt. Die Farbe des Fells beschreibt die FCI folgendermaßen: Die einzig zulässige Farbe ist Schwarz in seinen Tönungen Jett-, Normal- und Pechschwarz. Weiss ist nur auf der Brust zulässig, als dünne Krawatte unter dem Hals und an den Vorder- und Hinterpfoten (…). Räber erwähnt zusätzlich noch eine dunkle Stromung

Diese leidenschaftlich mutige und unabhängige Rasse sieht ziemlich derb aus, weil sie nie auf Schönheit gezüchtet wurde. Sie ist unkompliziert, urtümlich und selbstlos, geistig und körperlich gesund. Es ist zwar ungewöhnlich, dass ein schwarzer Hund Hitze gut verträgt, aber diese Rasse hält auch hohe Temperaturen aus – deswegen wurden einige Tiere nach Südamerika exportiert, wo sie zum Schutz von privaten Anwesen eingesetzt werden. Weil der Ca de Bestiar imstande ist, in großer Hitze zu arbeiten und sich bei kaltem Wetter ein dickes Fell zuzulegen, ist er auch ein guter Kandidat für die Kojotenbekämpfung auf nordamerikanischen Schaffarmen. Im menschlichen Umgang ist er kein unproblematischer Hund, oft unleidlich gegen Fremde und/oder gegen andere Hunde, seiner eigenen Menschen-Familie aber treu ergeben; starker Schutztrieb.